Noch im Dezember hätte er am liebsten hingeworfen, nun aber wurde Nico Hintz auf der Jahreshauptversammlung am 16. Februar 2024 mit großer Mehrheit für weitere sechs Jahre als Wehrführer der Wentorfer Feuerwehr gewählt. Keine einfache Wahl für den 57-jährigen, sind doch die Anforderungen an das Amt in den vergangenen Jahren so stark gestiegen, dass eine Ausübung kaum noch mit dem Privat- und Berufsleben zu vereinbaren ist. Und so kündigte Nico Hintz auch direkt nach seiner Wahl an, dass er zurücktreten werde, sobald die Wehr in den Feuerwehrneubau eingezogen sei. Länger halte auch er der Belastung nicht mehr stand.
Doch die große Belastung ist nicht nur für die Führungsregie der Feuerwehr ein Thema. Neben den 151 Einsätzen, die es in 2023 abzuarbeiten galt, trafen sich die Aktiven wöchentlich zu Ausbildungsdiensten, um die immer anspruchsvollere Technik im Einsatzfall sicher zu beherrschen. Die Gerätewarte verbringen jede Woche so viele Stunden, wie ein Vollzeitjob hat, an der Wache, um die Fahrzeuge, die Technik, aber auch das Gebäude und die Außenanlagen zu betreuen. Ein Engagement, für das bislang nur einer der Gerätewarte eine kleine Aufwandsentschädigung aus dem Gemeindehaushalt erhält, die bei weitem aber nicht das widerspiegelt, was an Zeit in diese Arbeit fließt. So forderte Wehrführer Nico Hintz, dass – wie in anderen vergleichbar großen Städten und Gemeinden längst üblich – auch Wentorf eine hauptamtliche Gerätewartung erhält, die das Ehrenamt adäquat unterstützt. Solange diese noch nicht da, müsste dringend die Entschädigungssatzung der Gemeinde angepasst werden, um auch das Engagement bspw. des Atemschutzgerätewarts zu würdigen, der zwar im Zweifel für das Überleben der Kamerad*innen im Brandeinsatz verantwortlich ist, dafür aber keinen Cent erhält. Bürgermeisterin Kathrin Schöning und Bürgervorsteher Lutz Helmrich kündigten an, das Anliegen nun in Politik und Verwaltung zu beraten.
Unverzichtbar für die Nachwuchsgewinnung ist die Jugendfeuerwehr. Die Warteliste der gut 30köpfigen Gruppe ist lang und zeugt zweifelsohne von der guten Arbeit des Ausbilderteams um Jugendwart André Davideit, welcher ebenfalls für weitere sechs Jahre in seinem Amt bestätigt wurde. Kinder und Jugendliche sind auch die Hauptzielgruppe der Brandschutzerziehungsgruppe: Fast 700 wurden bspw. in der Vorschularbeit der Kindergärten, der Feuerwehrprojektwoche der Grundschule und anderen Veranstaltungen im Umgang mit Feuer und dem richtigen Verhalten in einem Notfall geschult.
Für den Feuerwehr-Musikzug Wentorf-Börnsen war 2023 ein besonderes Jahr, konnte er doch im November sein 100jähriges Bestehen mit einem großen Festkonzert feiern. 17 weitere Auftritte, z. B. auf Festen und Umzügen, im Jahr zeugen von seiner kulturellen Bedeutung für die Gemeinde und das Umland.
Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung applaudierten die Feuerwehrleute schließlich ihren Kameradinnen und Kameraden für ihr jahrzehntelanges Engagement wie auch Beförderungen. Geehrt wurden Frederik Hofmann (10 Jahre), Christian Albrecht und Ronny Klinger (20 Jahre), Dennis Pätzold (30 Jahre) und Ulrich Pahlke (40 Jahre). Beförderungen erhielten Sönke F., Frederik Hofmann, Niklas Kuschel und Vanessa Wieser (Oberfeuerwehrmann bzw. -frau), Christian Budziszewski (Hauptfeuerwehrmann 2 Sterne) sowie Georg Akens, Stefan Fischer und Simon Kaphingst (Hauptfeuerwehrmann 3 Sterne).
Mit Oskar Jungeblodt aus der Jugendfeuerwehr sowie Melina Grimm und Mario Mannke als Feuerwehranwärter wurden zudem drei neue Mitglieder endgültig in die Wehr aufgenommen.